1. Mit wenigen Worten: Was ist Esperanto?
Das Esperanto ist eine internationale Plansprache, die seit über hundert Jahren angewendet wird. Eine vielfältige Esperanto-Welt erfreut sich an der Kultur und den Esperanto-Treffen und findet es gut, wie Menschen aus unterschiedlichen Ländern einander kennenlernen.
2. Was muss man sich unter einer Plansprache vorstellen?
Ab und zu werden Plansprachen als "Kunstsprachen", "Hilfssprachen" oder "Weltsprachen" bezeichnet, ungenau und unklar, missverständlich. Manchmal sind mit Kunstsprache nämlich auch genormte Literatursprachen (wie z. B. das Duden-Deutsch), manchmal mathematische Codes oder Computer-"Sprachen" gemeint. Auch das Englische oder das Spanische sind Weltsprachen oder werden als Hilfssprachen angewandt. Zudem haben diese Ausdrücke zum Teil einen negativen, abwertenden Klang.
Der Terminologiewissenschaftler Eugen Wüster führte Anfang de dreißiger Jahre den Begriff Plansprache ein. Dabei handelt es sich um eine nach bestimmten Kriterien bewusst geschaffene Sprache zur Erleichterung der internationalen Kommunikation. Dieser Terminus hat sich mehr und mehr durchgesetzt.
Die bewusste Einflussnahme auf eine Sprache ist übrigens verbreiteter als man glaubt. Um Beispiele zu nennen, muss man nicht bis zu Martin Luther zurück gehen, dessen Bedeutung für die deutsche Sprache bekannt ist. Aus jüngerer Zeit lassen sich in diesem Zusammenhang erwähnen: das Neuhebräische (lwrith), das Neunorwegische (Nynorsk), die Bahasa Indonesia. Auch die Gebärdensprache hat mit Sprachplanung zu tun.
3. Wieviel Plansprachen gibt es?
Der Interlinguistik, also der Wissenschaft, die mit Plansprachen zu tun hat, sind Erwähnungen von rund 950 verschiedenen Plansprachenprojekten bekannt. Mehrheitlich wurden sie in den letzten 120 Jahren vorgelegt, und auch weiterhin veröffentlicht man immer wieder neue (z. B. Unitario 1989).
Nur die wenigsten von ihnen waren oder wurden genauer ausgearbeitet, hoben sich durch neuartige Grundideen oder Lösungsansätze ab. Gerade einmal ein halbes Dutzend dieser Projekte wurde in der Praxis angewandt (Semiplansprachen). Von ihnen konnte sich nur das Esperanto zu einer beständigen Literatursprache entwickeln.
4. Welche Unterschiede gibt es unter den Plansprachenprojekten, welche Konzepte stehen hinter ihnen?
Dass eine Plansprache "leicht erlernbar", "wohlklingend", "neutral" usw. sein soll, scheint selbstverständlich. Allerdings ist es schwierig, diese Kriterien eindeutig zu definieren. "Wohlklang" z. B. dürfte wohl immer subjektiv bleiben. Im Folgenden die wichtigsten Richtungen der Plansprachenprojekte:
Vereinfachungen alter und moderner Sprachen: Diese auch "Minimalsprachen" genannten Projekte versuchen Schwierigkeiten ethnischer Sprachen zu mildern. Bezüglich der alten Sprachen hat wohl Latino sine flexione des italienischen Mathematikers Giuseppe Peano am meisten Erfolg gehabt. Ab 1930 veröffentlichte der Brite Charles Ogden seine Arbeiten über das Basic English (mit Originalaussprache und -schreibweise).
Die Kritik an diesen modifizierten Ethnosprachen war stets groß: zum Einen, weil die Vorgaben nicht zufriedenstellend erfüllt werden konnten, zweitens, weil auch der, der das Vorbild bereits beherrscht, erhebliche Mühen zum Umlernen aufwenden muss. Drittens ist eine Sprache wie Basic English natürlich nicht "neutral" und wird meist mit einem gewissen Nationalismus propagiert.
Naturalistische Plansprachenprojekte: "Natürlich" bedeutet hier hauptsächlich "romanisch", "latinid". Die Autoren dieser Richtung glaubten an eine zivilisatorische Überlegenheit der Europäer und lehnten sich darum ausdrücklich den romanischen Sprachen an.
Diese naturalistischen Plansprachenprojekte bestechen anfangs durch ihre relativ leichte Verständlichkeit für den Außenstehenden; versucht man allerdings, die Sprache (ob nun Interlingua, Occidental-Interlingue, Romanid, Novial, Nov Latin, Universal-Glot u.v.m. zu erlernen und selbst anzuwenden, so erweisen sich die naturalistischen Projekte als ähnlich schwer erlernbar wie nationale Sprachen. Schon bei der Aussprache des Interlingua gibt es Unregelmäßigkeiten.
Trotzdem haben sich diese zwei dieser Plansprachenprojekte zur Semiplansprache entwickelt, wurden also im gewissen Umfang praktisch angewandt. Während Occidental-Interlingue mittlerweile kaum noch Sprecher hat, gibt es weiterhin eine kleine Interlingua-Gemeinschaft von 100-200 Personen (1994).
Die autonomen Plansprachen: In dieser Gruppe befinden sich drei der bedeutendsten Projekte: das Volapük, dem früh ein gewisser Erfolg beschert war, Esperanto und ein Reformversuch des letzteren namens Ido. Autonom bedeutet, dass diese Sprachen ihr Wortmaterial nicht unbedingt willkürlich auswählen, aber letztlich die Regelmäßigkeit für wichtiger als die "Natürlichkeit" halten. Sie legitimieren sich somit nicht durch die Nachahmung schon bestehender Nationalsprachen.
Volapük (1879) von J. M. Schleyer zeigt schon in seinem Namen eine extreme Autonomie: Vol kommt von dem englischen "world" und pük von "to speak", "Weltsprache" oder "Sprache der Welt" also. Zusammengesetzte Wörter lassen sich (u.a.) aufgrund der starken Verfremdung schwer durchschauen.
Diese und viele weitere sprachliche Mängel waren nicht der einzige Grund für den Niedergang des Volapüks. Besonders Schleyers Verhalten- er sah die Sprache als sein persönliches Eigentum an - führte zu ständigen Spaltungen der Sprechergemeinschaft und zu Reformprojekten.
Wie entstand Esperanto?
Der Warschauer Arzt und Humanist Dr. L. Zamenhof hingegen veröffentlichte seine Lingvo Internacia (unter dem Pseudonym "Esperanto") bewusst als Minimalgrammatik mit Grundwortschatz. Von der Idee und dem Projekt Begeisterte antworteten Zamenhof positiv. Es entstanden Zeitschriften und Literatur, später auch unabhängige Institutionen wie z. B.: die Akademio de Esperanto, 1907/1908 der Esperanto-Weltbund UEA, die Jugendorganisation TEJO 1938. So wurde aus dem Projekt eine lebendige Sprache.
Die sprachpolitische Rolle des Initiators darf nicht unterschätzt werden. Zamenhof war sich von Anfang an bewusst, dass eine Sprache nicht alleiniges Produkt eines Einzelnen sein kann. Er verzichtete auf Urheber- oder sonstige Rechte und schränkte den Sprecherkreis auch nicht auf Gebildete ein oder die Anwendungsmöglichkeiten auf nur sachliche, wissenschaftliche Gebiete. Das erscheint uns jetzt selbstverständlich, war es damals aber viele andere Projektautoren nicht.
6. Wie sieht Esperanto aus?
Das Esperanto (das ursprüngliche Autorenpseudonym wurde zum Namen der Sprache selbst) hat viele Merkmale, die man agglutinierend nennt. Wie in Japanischen oder im Ungarischen werden die bedeutungstragenden Wortteile einfach an das Stammwort gehängt: dom- hat die Bedeutung "Haus". Mit einem angehängten -o wird ein Hauptwort daraus, also domo. Der Plural wird durch ein -j gebildet: domoj. So entstehen telefonoj oder mikroprocesoroj ganz regelmäßig aus telefono bzw. mikroprocesoro. Ebenso ist die übrige Grammatik aufgebaut. Esperanto kennt nur eine Deklination und nur eine Konjugation, ein grammatisches Geschlecht gibt es nicht.
Der Hauptakzent liegt bei mehrsilbigen Wörtern stets auf der vorletzten Silbe, die Aussprache ist regelmäßig, internationale Wörter fügen sich in die Sprache ein: balkono, aktiva, albatroso, dialogo, septembro, kondomo...
Eine Besonderheit des Esperanto sind die allgemein anwendbaren Affixe, Wortbildungssilben. Wieder ein Beispiel: legi heisst "lesen" (das -i am Ende steht für den Infinitiv). Leginda heißt "lesenswert". Lauxdi - "loben", lauxdinda - "lobenswert". Inda bedeutet als soviel wie "wert", "würdig". Solche Affixe gibt es auch im Deutschen, allerdings nicht so vielfältig und regelmäßig verwendbar wie im Esperanto. Mit Hilfe solcher Vor- und Nachsilben lassen sich viele Begriffe bilden, die man sonst erlernen müsste.
Dr. Detlev Blanke, Dozent für Esperantologie an der Humboldt-Universität: "Wortschöpfung, Morphologie, Lautsystem und Satzbau der Sprache Esperanto sind regelmäßig, was für die Erlernung und den Gebrauch wichtig ist. Dennoch sind sie nicht 'logisch', das ist wichtig für die Flexibilität der Sprache."
7. Was hat es mit der oft erwähnten leichten Erlernbarkeit des Esperanto auf sich?
Wie bereits erwähnt gibt es keine allgemeingültigen Kriterien, nach denen sich die Leichtigkeit einer Sprache absolut feststellen ließe. Esperantosprecher nennen oft Vergleiche wie "Esperanto ist fünf bis fünfzehn mal schneller erlernbar als andere Sprachen", was so zu stark vereinfacht ist. Es stellt sich immer die Frage "für wen", "unter welchen Umständen", "auf welchem Niveau" usw.
Sprachwissenschaftler konnten u.a. in Schulversuchen eine relative leichte Erlernbarkeit des Esperanto nachweisen: Schon 1933 erschien ein Bericht der IALA (Internationale Hilfssprachenvereinigung), die sich eine neutrale und unabhängige Erforschung der Plansprachenproblematik zur Aufgabe gemacht hatte.
Darin beschreibt sie die Erfahrungen aus sieben Jahren Tests an amerikanischen Schulen: "Ein Durchschnittsabiturient wird nach 20 Unterrichtsstunden in der Lage sein, gesprochenes und geschriebenes Esperanto besser zu verstehen als Französisch oder Deutsch oder Italienisch oder Spanisch nach 100 Stunden. 40 Stunden Unterricht und Übung werden einen Schüler der 7. oder 8. Klasse in die Lage versetzen, Esperanto zu verstehen und anzuwenden wie Französisch oder Deutsch nach 200 Stunden... Fünf Stunden auf das Deutsche verbracht würden fast nichts ergeben, während fünf Stunden für Esperanto ein gutes Verständnis für Verbformen oder Pronomen verschaffen können oder eine Vorstellung von der Grammatik als ganzes..."
Der Interlinguist Pro. Istvan Szerdahelyi stellte (1979) fest, dass ungarische Schüler nur 30% eines festgesetzten Lernziels in Russisch erreichten. Beim entsprechenden Lernstoff im Deutschen waren es 40%, beim Englischen wurden (anfangs) 60% erzielt, beim Esperanto 130%.
Prof. Viktor Falkenhain (Berlin) dagegen hat sich überlegt, eine absolute Lernschwierigkeit des Deutschen und des Esperanto am Beispiel der Deklination und der Konjugation zu vergleichen, indem er für jede einzelne einzuprägende Information eine Lerneinheit setzt. Die Deklination von je drei untersuchten deutschen Substantiven und Adjektiven erfordert 89 Lerneinheiten, die der entsprechenden Esperanto-Wörter 12. Die gesamte Deklination des deutschen Nomens benötigt Falkenhahn zufolge ca. 200 Lerneinheiten, für Esperanto bleiben es 12.
8. Ist Esperanto mit einer Ideologie verbunden, mit einer Religion oder Parteipolitik?
Auf dem 1. Esperanto-Weltkongress 1905 kam man zu folgender Übereinkunft: "Esperantist ist jeder, der die Sprache Esperanto beherrscht und gebraucht, ganz gleich für welche Zwecke er sie nutzt." Weiter wurde erneut bestätigt, dass Esperanto "niemandes Eigentum"sei und dass Esperanto nicht darauf abziele, andere Sprachen zu beseitigen.
Der Sprachgründer Zamenhof (1859-1917) wuchs in Bialystok im damals zaristischen Russland auf. Die Feindschaft zwischen den einzelnen Volksgruppen (Juden, Polen, Russen, Deutsche, Weißrussen) brachte Zamenhof schon als Jugendlichen auf die Idee einer neutralen Sprache, die "die Menschheit brüderlich einen" würde. Später nannte er diese interna ideo ("innere Idee des Esperanto") "Brüderlichkeit und Gerechtigkeit zwischen allen Völkern". Neben den praktischen Anwendungsmöglichkeiten der Sprache fasziniert die interna ideo in mehr oder weniger konkreter Form viele Esperantosprecher.
Der Deutsche Esperanto-Bund und die Deutsche Esperanto-Jugend bekennen sich ausdrücklich zu parteipolitischer Neutralität sowie weltanschaulicher Toleranz, behalten sich aber vor, für ihre Werte aktiv und selbstbewusst einzutreten (z. B. beim Thema Ausländerfeindlichkeit).
Wird sich Esperanto einmal "durchsetzen?"
Viele Esperantisten halten es für wünschenswert, dass irgendwann Esperanto die Zweitsprache aller Menschen wird. Dabei ist man sich klar, dass der Weg dahin noch lang sein dürfte. Im alltäglichen Leben mit Esperanto spielt diese Vorstellung weniger eine Rolle, da Esperanto vor allem als weltweite lebendige Realität interessant ist.
Besonders Jugendliche erlernen Esperanto für den weltweiten Kontakt mit anderen. Seit den achtziger Jahren gewinnt die Auffassung, dass Esperanto im Moment noch eher eine Angelegenheit von Minderheiten sei, immer mehr Befürworter. Man verlangt als Kulturgemeinschaft die Anerkennung, die andere auch genießen. So hat die UNESCO 1954 mit einer Resolution die Leistungen der Esperanto-Bewegung anerkannt, im Weltschriftstellerverband gibt es seit PEN 1993 eine Esperantosektion.
Es gibt viele Arten der internationalen Kommunikation. Eine ist Esperanto. Die Esperantosprechenden haben es ausprobiert und halten es für besonders empfehlenswert.
10. Wieviel Menschen sprechen Esperanto und wie nutzen sie es?
Die erste Frage kann niemand beantworten. Es dürfte unmöglich sein, auch nur annähernd alle Esperantisten mit einer Zählung zu erreichen. Dazu ist die Sprechergemeinschaft zu wenig organisiert. Schätzungen schwanken zwischen einer halben und 20 Million Menschen. Wahrscheinlicher ist eine Zahl um die drei Millionen, die auch oft in Nachschlagewerken genannt wird. Ähnlich schwierig wäre es, alle Schachspieler auf der Welt zu zählen. Die wenigsten sind Mitglieder in Vereinen.
Es gibt eine Vielzahl von Esperanto-Zeitschriften, die sich mit der Esperanto-Bewegung, mit aktuellen Ereignissen aus Politik, Gesellschaft und Kultur oder mit Fachgebieten beschäftigen. Dazu kommt eine umfangreiche Esperanto-Literatur von über 40.000 Titeln, die täglich durch neue Veröffentlichungen bereichert wird. Zu einer immer vielfältiger werdenden Originalliteratur von Schriftstellern aus aller Welt gesellen sich Übersetzungen von der Bibel über Goethe und Schiller bis zu Günter Grass und Franz Kafka, Asterix und Obelix. Radiosendungen kommen u.a. aus Österreich, China, Brasilien, Polen, ja sogar Radio Vatikan in Rom sendet in Esperanto.
Auch Brieffreundschaften tragen zur aktiven Völkerverständigung in Esperanto bei. Die größte alljährliche Veranstaltung ist der Esperanto-Weltkongress, jedesmal in einem anderen Land. Die Welt-Esperanto-Jugend veranstaltet den Internationalen Jugendweltkongress. Jedes Jahr kommen übrigens ca. 300 Jugendliche aus über 30 Ländern in die Bundesrepublik zur Internationalen Woche der Deutschen Esperanto-Jugend, die Theateraufführungen, Vorträge, Diskussionen und Konzerte bietet. Beinahe jeden Tag gibt es irgendwo in der Welt ein Esperantotreffen.
11. Welche Geschichte und Organisation hat die Esperanto-Bewegung?
Die ersten Esperantofreunde waren Intellektuelle in Rußland, die mit Esperanto humanistische Ideen verbanden, und Franzosen, die den praktischen Gebrauch hervorhoben. Weiter fasste die Esperanto-Bewegung früh Fuß u.a. in Deutschland, Schweden, Japan, in der Donaumonarchie, China, Brasilien. 1907/08 gründete der Schweizer Hector Hodler den Allgemeinen Esperanto-Weltbund (Universala Esperanto-Asocio, UEA). Bis 1914 gab es bereits in fast allen Teilen der Welt Esperantisten.
Nach dem Krieg erstarkte die Bewegung schnell wieder. 1921 gründete der anarchosyndikalistisch beeinflusste Eugen Lanti, einer der ersten späteren Kritiker des Stalinismus, - die marxistische Lehre vom Klassenkampf berücksichtigend - den anationalen Arbeiter-Esperanto-Weltbund (SAT). Die UEA war ihm zu neutral. Auch die deutschen Arbeiter-Esperantisten gründeten eine eigene Vereinigung. Nach Hitlers Machtergreifung wurden Esperanto-Vereinigungen der Arbeiter sofort verboten, später auch alle anderen, selbst jene, die versuchten sich bei den neuen braunen Machthabern anzubiedern. Grausam verfolgt wurden Esperantisten während und nach den "Säuberungen" auch in der stalinistischen Sowjetunion.
1945 war die Esperanto-Bewegung deutlich geschwächt, viele Esperantisten waren in den KZs und in Lagern umgekommen. Dennoch konnten die Esperantovereinigungen wieder rasche Zuwächse verzeichnen. Besonders seit der zweiten Hälfte der siebziger Jahre nimmt die Zahl der Esperantisten weiter zu.
Im Ostblock schwankte die Lage der Esperantisten zwischen Unterdrückung, Duldung und staatlicher Unterstützung. Z. B. in Ungarn, Bulgarien und Polen entstand wieder eine breite und aktive Esperantobewegung, die herausragende Esperantisten hervor brachte. Erst 1989 durfte die wieder gegründete Soveta Esperanto-Unio sich der UEA anschließen. Nach dem Wegfall staatlicher Bevormundung haben die Esperantisten in den neuen Bundesländern der BRD und im Osten Europas vor allem mit finanziellen Problemen zu ringen.
Auch Chinesen tragen seit ca. 1900 (mit Unterbrechungen während der japanischen Besatzung, des Bürgerkrieges und der "Kulturrevolution") bedeutend zur Esperanto-Welt bei. Seit Anfang der 80er Jahre wächst die Zahl der Esperantisten in Afrika und Südostasien, ebenso in den islamischen Ländern Iran und Pakistan.
Von den zahlreichen Fachverbänden sind u.a. zu erwähnen: Ärzte, Atheisten, Blinde, Computerbenutzer, Eisenbahner, Grüne, Katholiken, Lehrer, Lesben und Schwule, Mathematiker, Astronomen, Naturfreunde, Philatelisten, Protestanten, Radfahrer, Rockmusiker, Kommunisten, Sozialisten und Anarchisten und Freimaurer. Viele haben auch Unterverbände auf nationaler Ebene.
Der Deutsche Esperantobund besteht seit 1906, wurde dreißig Jahre später verboten, wieder gegründet 1947 und vereinigte sich 1991 mit dem ehemaligen Esperanto-Verband der DDR. Seit 1951 gibt es die Deutsche Esperanto-Jugend.
12. An wen kann ich mich mit weiteren Fragen wenden?
Wenn Sie weitere Fragen haben, dann nehmen Sie doch bitte mit dem Deutschen Esperanto-Bund oder der Deutschen Esperanto-Jugend Kontakt auf (bitte an 3 DM oder die entsprechenden Euros für das Rückporto denken):
Deutscher Esperanto-Bund e.V. (DEB)
Wiclefstr. 9, 10551 Berlin
Tel. 030 - 685 58 31
0173 - 162 90 63
Email: deb@esperanto.de
Deutsche Esperanto-Jugend (DEJ)
Grellstraße 36, 10409 Berlin
Tel./Fax (030) 42 85 78 99
Email: dej@esperanto.de
Internet
http://www.esperanto.de
Benutzte oder ausgewählte empfohlene Literatur, Fernkurs und Bücherdienste:
Wissenschaftliche Darstellungen:
- Blanke, Detlev: Internationale Plansprachen. Eine Einführung, Berlin (Ost): Akademie-Verlag 1985.
- Lins, Ulrich: Die gefährliche Sprache. Die Verfolgung der Esperantisten unter Hitler und Stalin, Gerlingen: Bleicher-Verlag 1988.
- Schubert, Klaus (hrsg.): Interlinguistics. Aspects of the Science of Planned Languages, Berlin, New York: Mouton de Gruyter 1989.
- Wells, John Christopher: Linguistische Aspekte der Plansprache Esperanto, Saarbrücken: Saarländischer Esperanto-Bund 1987 (Rotterdam 1978).
Lehrmittel und ein Fernkurs:
- Dahlenburg, Till / Liebig, Peter: Esperanto-Taschenbuch, Leipzig: VEB Enzyklopädie Verlag (jetzt Langenscheidt) 1990 (1978).
- Pusch, Thomas / Dahmann, Klaus: Esperanto für Globetrotter, Bielefeld: Peter Rump Verlag 1991.
-Pusch, Thomas / Dahmann, Klaus: Esperanto Schritt für Schritt 1-3, Bonn: DEJ 1990/91
- Esperanto-Domo Bonn: Tesi, la testudo. Lehrbuch mit Wörterbuch, Bonn: Selbstverlag 1985
- Krause, Erich-Dieter: Wörterbuch D-Eo, München: Langenscheidt 1993.
- selbstkostenpflichtiger Esperantofernkurs: Dirk Bindmann, Greußnitzer Straße 34a, 06712 Zeitz, Tel: (03441) 27 32 51, Email: Dirk.Bindmann@esperanto.de
Esperantobücherdienste (Auswahl):
- Berliner Esperanto-Bücherdienst
Vera Tautorat
Prenzlauer Allee 87, 10405 Berlin
Tel. (030) 424 87 95, Fax nach telefonischer Anfrage
Email: vera.tautorat@gmx.de
(kostenloser Katalog bestellbar)
- Literatura Servo "Espero",
Rolf Beau, Eißer Kirchweg 18,
DE-27333 Schweringen,
Email: RoBo.Espero@T-online.de
(kostenloser Katalog bestellbar)
Einige Informationsmaterialien:
- "So leicht ist Esperanto" beschreibt den Aufbau der Sprache
- die "Bücherliste" über Lehrmittel und Anfängerliteratur
- "Freunde in allen Erdteilen", Broschüre über Anwendungsmöglichkeiten
- Probeexemplare sind erhältlich von Esperanto aktuell und der GEJ-Gazeto (Mitgliedszeitschriften des D.E.B. bzw. der DEJ)
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